Amazone
Amazone (DGO – Deutsche Genbank Obst)
Diese Sorte gedeiht am besten auf mittelschweren bis schweren, mäßig feuchten Böden.
Es handelt sich um eine einmaltragende Frühsorte. Die Früchte sind klein, aber zahlreich und haben eine mittelrote bis schmutzigrote Farbe. Das Fleisch ist kräftig rosa, weich und meist breitherz- oder
nierenförmig. Die Sorte ist ertragreich, besonders schon im ersten Jahr. Die Pflanze hat einen gesunden und widerstandsfähigen Wuchs. Die Früchte sind zwar klein, aber zahlreich und haben eine geringe Festigkeit. Sie sind süßsauer mit einem guten Aroma und eignen sich besonders als Tafelobst,
vor allem für Bowle.
Züchter: A. Göschke, Köthen. Kreuzung: unbekannt × unbekannt. Im Verkehr seit 1934.
Geschichte
Die Erdbeersorte ‘Amazone’ wurde von Alfred Göschke, aus Köthen, gezüchtet. Allerdings war der Ursprung dieser Sorte lange Zeit unklar. Einige Quellen beschrieben, dass sie aus dem Jahr 1888 stammt. Angeblich geriet sie dann einige Jahrzehnte in Vergessenheit und wurde erst im Jahr 1930 als Neuheit aus den Niederlanden nach Deutschland wiedereingeführt. In Wirklichkeit ergab sich
jedoch eine andere Geschichte.
Im Jahr 1920 fand der niederländische Obstanbauer Schuttevaer Erdbeerpflanzen in der Nähe der deutschen Grenze. Er benannte sie in ‘Laxton von Glanerbrug’ um und baute sie unter diesem Namen in der Region Groningen an. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Sorte um ‘Amazone’
handelte, die dann aus den Niederlanden nach Deutschland zurückkehrte.
Die Verwirrung, dass die Sorte seit 1888 existiert kommt davon, dass es tatsächlich mehrere Sorten den Namen ‘Amazone’ tragen. Zum Glück sind aber alle drei Sorten anhand der Fruchteigenschaften gut zu unterscheiden. Die ‘Amazone’, die in 1888 von Dr. Nicaise aus Frankreich gezüchtet wurde, hat eine länglich kegelförmige Frucht mit hellroter Farbe. Eine weitere Sorte, für dem ‘Amazone’ lediglich als Synonym verwendet wurde, ’Jucunda’, weist eine herzförmige bis stumpfkegelförmige, glänzend ziegelrote Frucht auf.